Open Educational Resources (OER) und Urheberrecht

Thema

OER - Was soll das sein?

Open Educational Resources (OER) sind offene Lehr- und Lernmaterialien, die für alle frei zugänglich sind - unabhängig davon, ob man studiert, zur Schule geht, arbeitet oder nichts davon tut.

 

Im Schriftzug OER ist das O durch eine leuchtende Glühbirne ersetzt.
OER-Grafik, Lizenzhinweis s.u.

 

Warum sind OER wichtig?

Das Thema OER ist insbesondere für Hochschulen und Universitäten interessant, weil viele Hochschulen als öffentliche Einrichtungen Wege suchen, etwas zur Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (auch Sustainable Development Goals, SDGs) beizutragen. Die Nachhaltigkeitsziele werden auch als "Zukunftsvertrag der Weltgemeinschaft für das 21. Jahrhundert" [1] bezeichnet. Sie umfassen zusätzlich zu Umwelt- und Klimathemen die soziale und die wirtschaftliche Ebene. Für die Relevanz des Themas OER spricht das 4. Nachhaltigkeitsziel (SDG 4): Hochwertige Bildung. Demnach gehört zu einer nachhaltigen Gesellschaft, dass inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleistet ist und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle gefördert werden [2]. Und was könnte mehr zu diesem Ziel beitragen als gutes, öffentliches, kostenfreies Bildungsmaterial?

 

Die Grafik hat die Überschrift "Society" und stellt die acht der 17 Nachhaltigkeitsziele dar, die sich auf die gesellschaftliche Ebene beziehen: Keine Armut, Nachhaltige Städte und Gemeinden, Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, Bezahlbare und saubere Energie, Gesundheit und Wohlergehen, Hochwertige Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, Kein Hunger
Soziale Ebene der 17 Nachhaltigkeitsziele, Lizenzhinweis s.u.

 

Der Bezug zu den 17 Nachhaltigkeitszielen lässt darauf schließen, dass OER in Zukunft in vielen Bildungsinstitutionen wie Hochschulen immer mehr Bedeutung bekommen werden. Das zeigt sich unter anderem darin, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Forschung (BMBF) eine OER-Strategie verfolgt, die Anreize für die Erstellung und Verwendung von OER schaffen soll [3]. Aus diesem Grund gibt es regelmäßig Ausschreibungen mit Fördergeldern für wissenschaftliche Projekte verschiedener Fachrichtungen, in denen OER entstehen sollen.

Über die strategische Ebene hinaus können OER die Lehre entlasten. Lehrende haben die Möglichkeit, sich durch Material von anderen inspirieren zu lassen und es in ihre Lehrveranstaltungen einzubinden. Auch Studierende können von OER profitieren. Öffentlich zugängliches Bildungsmaterial erleichtert das Selbststudium zu Inhalten, die sie vertiefen möchten. So können Studierende beispielsweise ihre individuellen Interessen verfolgen oder alternative Erklärungsansätze für Themen finden, mit denen sie in Lehrveranstaltungen Schwierigkeiten haben. Zusätzlich können Studierende auf OER-Materialien zur Selbstreflexion zurückgreifen, die sich mit Herausforderungen im Studium auseinandersetzen.

 

Worum geht es in dem Lernmodul?

Was genau bedeutet es, OER zu verwenden und zu erstellen? Welche Rolle können OER in Studium und Lehre spielen? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Was muss ich wissen, wenn ich mit Lehrenden über OER spreche? Und was hat das Ganze mit Urheberrecht und dem Einsatz von KI zu tun?

Das sind nur einige Fragen, für die Du in diesem Ausbildungsmodul Antworten bekommst.

 

 

Lizenzhinweise

Das Bild "OER-Grafik" enthält die Abbildung "Idee" von Frank Homp, die unter  CC BY 2.0 lizenziert ist.

Die Grafik "Soziale Ebene der 17 Nachhaltigkeitsziele" ist ein Ausschnitt aus dem Bild "SDG wedding cake" von Azote for Stockholm Resilience Centre, Stockholm University, das unter einer CC BY 4.0 Lizenz steht. Bearbeitungen von Pia Tiemann-Riedel: Entfernung der Ebenen "Biosphere" und "Economy".


[1] BMUV o.J.
[2] BMUV 2023.
[3] BMBF 2022, S. 6.